Neuanfang durch Familienaufstellung
Lesen Sie, wie Markus durch Familienaufstellungen die kritischen Stimmen der Vergangenheit hinter sich ließ und den Mut fand, seinen eigenen Weg zu gehen.
Mein Name ist Markus, ich bin 38 Jahre alt und arbeite als IT-Spezialist. Vor zwei Jahren ging meine Ehe in die Brüche, und seitdem lebe ich allein. Ich habe einen siebenjährigen Sohn, den ich über alles liebe, aber unsere Beziehung war nicht immer einfach. Mein Vater und ich hatten schon immer ein schwieriges Verhältnis. Er war immer sehr kritisch und hat selten Anerkennung gezeigt. Egal, was ich tat, es schien nie gut genug zu sein. Diese ständigen Selbstzweifel begleiteten mich mein ganzes Leben und haben auch meine Ehe stark belastet.
Nach der Scheidung fühlte ich mich oft leer und wusste nicht, wie ich aus diesem Loch herauskommen sollte. Ich wollte ein besserer Vater für meinen Sohn sein, als es mein eigener Vater für mich war, aber ich wusste nicht, wie. Als mir ein Freund von Familienaufstellungen erzählte, war ich erst skeptisch. Wie sollte das helfen? Doch ich hatte nichts zu verlieren und beschloss, es auszuprobieren.
Die Aufstellung war eine intensive Erfahrung. Am Anfang fühlte es sich seltsam an, all diese Menschen um mich herum zu haben, die meine Familie repräsentierten. Doch dann begann ich, die Verbindungen zu sehen. Es war, als ob ich plötzlich verstehen konnte, warum die Dinge so waren, wie sie waren. Ich erkannte, dass die ständige Kritik meines Vaters gar nicht wirklich gegen mich gerichtet war. Sie kam aus seinem eigenen Schmerz und seinen unerfüllten Erwartungen heraus. Das Genogramm half mir, die Muster in unserer Familie zu erkennen. Mir wurde klar, dass mein Vater ebenfalls unter dem Druck seines Vaters gelitten hatte, der genauso kritisch und hart war.
Diese Erkenntnis war ein Wendepunkt für mich. Plötzlich sah ich meinen Vater nicht mehr nur als den strengen Mann, der mich nie lobte, sondern als einen Menschen, der selbst mit seinen Dämonen kämpfte. Ich fühlte eine Art Erleichterung und konnte zum ersten Mal Mitgefühl für ihn empfinden.
Nach der Aufstellung änderte sich mein Leben auf subtile, aber bedeutsame Weise. Ich begann, mich weniger von den Erwartungen meines Vaters bestimmen zu lassen und mehr auf meine eigenen Bedürfnisse zu hören. Die Beziehung zu meinem Vater blieb schwierig, aber ich lernte, besser damit umzugehen. Vor allem aber veränderte sich die Beziehung zu meinem Sohn. Ich wurde geduldiger und offener. Ich wollte ihm zeigen, dass er wertvoll ist, egal was er tut. Diese kleinen, alltäglichen Momente mit ihm sind jetzt die schönsten in meinem Leben.
Heute fühle ich mich befreiter und zufriedener. Ich habe gelernt, dass es in Ordnung ist, so zu sein, wie ich bin, und dass ich meinen eigenen Weg gehen darf. Die Familienaufstellung hat mir geholfen, die Last der Vergangenheit loszulassen und mich auf die Zukunft zu freuen. Es war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe, und ich bin dankbar, dass ich den Mut hatte, diesen Schritt zu gehen.