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Heilung alter Wunden durch Vergebung

Erfahren Sie, wie Sabine durch eine Familienaufstellung die Spannungen zu ihrem Sohn auflöste und eine neue, liebevolle Verbindung zu ihrer Familie fand.

Heilung alter Wunden durch Vergebung

Mein Name ist Sabine, ich bin 61 Jahre alt und lebe mit meinem Mann auf dem Land. Ich habe mein ganzes Leben als Grundschullehrerin gearbeitet und bin nun im Ruhestand. Ich liebe es, Zeit in meinem Garten zu verbringen und meine Enkelkinder zu besuchen. Aber trotz dieser schönen Seiten in meinem Leben gab es immer etwas, das mich tief im Inneren belastet hat: die schwierige Beziehung zu meinem Sohn.

Ich habe eine enge Beziehung zu meiner Tochter, aber mit meinem Sohn war es immer kompliziert. Schon seit seiner Jugend war da diese Distanz zwischen uns, und ich wusste nie wirklich, warum. Ich fühlte mich oft von ihm zurückgewiesen und hatte das Gefühl, dass ich etwas falsch gemacht habe. Diese Spannungen haben mir sehr wehgetan, besonders als er heiratete und eigene Kinder bekam. Ich wünschte mir so sehr, Teil seines Lebens zu sein und eine enge Bindung zu meinen Enkelkindern zu haben, aber es war, als ob eine unsichtbare Mauer zwischen uns stand. Ich war oft traurig und fühlte mich hilflos.

Diese Situation belastete mich sehr, und ich merkte, dass sie auch meine Ehe beeinflusste. Ich war oft gereizt und konnte die Sorgen nicht einfach beiseite schieben. Ich wollte verstehen, warum es so schwierig war und hoffte, dass es einen Weg gab, die Beziehung zu meinem Sohn zu verbessern. Auf Anraten einer Freundin entschied ich mich, eine Familienaufstellung zu machen. Ich hatte gehört, dass es Menschen helfen kann, alte Muster zu erkennen und zu verändern, und ich hoffte, dass es auch mir helfen würde.

Die Familienaufstellung war eine sehr emotionale Erfahrung für mich. Ich war nervös und wusste nicht, was mich erwarten würde, aber je mehr wir in die Aufstellung einstiegen, desto mehr verstand ich. Es war, als ob ich meine Familie durch eine neue Linse sah. Das Genogramm zeigte mir, dass die Spannungen in meiner Familie nicht nur zwischen mir und meinem Sohn existierten. Meine Mutter hatte ebenfalls eine schwierige Beziehung zu meinem Bruder gehabt, und ich erkannte, dass ich unbewusst dieselben Muster übernommen hatte.

Ein besonders bewegender Moment war, als ich erkannte, dass die Distanz zu meinem Sohn nicht nur an mir lag. Es gab ungesagte Erwartungen und Gefühle, die über Generationen hinweg weitergegeben wurden. Diese Erkenntnis war sehr befreiend. Ich fühlte, dass ich nicht mehr die ganze Schuld auf mich nehmen musste. Es war nicht nur mein Versagen als Mutter, sondern ein Muster, das tief in unserer Familiengeschichte verwurzelt war.

Nach der Aufstellung fühlte ich mich leichter. Ich begann, die Dinge anders zu sehen. Ich nahm den Mut zusammen, mit meinem Sohn zu sprechen, ihm meine Gefühle mitzuteilen und ihm zuzuhören. Es war ein schwieriges Gespräch, aber es war der Anfang einer Veränderung. Wir fingen an, uns wieder mehr zu sehen, und ich merkte, dass wir langsam wieder zueinander fanden. Ich bemühte mich, Zeit mit meinen Enkelkindern zu verbringen und einfach präsent zu sein, ohne ständig zu hinterfragen, was ich falsch gemacht haben könnte.

Heute fühle ich mich glücklicher und entspannter. Ich habe gelernt, die Vergangenheit loszulassen und mich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Die Familienaufstellung hat mir geholfen, alte Wunden zu heilen und eine neue Verbindung zu meinem Sohn aufzubauen. Es ist nie zu spät, Beziehungen zu reparieren, und ich bin dankbar, dass ich den Mut hatte, diesen Schritt zu gehen. Jetzt kann ich die Zeit mit meiner Familie wirklich genießen und fühle mich frei von den Lasten, die mich so lange belastet haben.

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